Ein Stakeholder ist ein Betroffener bzw. eine Interessengruppe. Aus Sicht eines Unternehmens zählen alle Parteien, die durch seine Aktivitäten betroffen sind zu den Stakeholdern. Hierunter fallen bspw. die Kunden und Lieferanten sowie Anwohner, Behörden und die Öffentlichkeit. Selbstverständlich sind auch die Anteilseigner (Shareholder) und die Mitarbeiter eines Unternehmens als Stakeholder zu betrachten.

Der Stakeholder Value stellt den Wert eines Unternehmens für die Öffentlichkeit dar und umfasst neben dem Shareholder-Value auch den Nutzen des Unternehmens für weitere Parteien.

Insbesondere das Prinzip des Stakeholder-Relationship-Managements (SRM) ist für das Unternehmen bedeutend. Hierbei wird versucht, die Beziehungen eines Unternehmens zu seinen wichtigsten Anspruchsgruppen in Einklang zu bringen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zum Customer-Relationship-Management (CRM), bei welchem nur die Beziehung des Unternehmens zu seinen Kunden betrachtet wird.

Ein Stakeholder-Relationship-Management findet in der Immobilienwirtschaft an vielen Positionen Anwendung. Dies resultiert unter anderem aus der herausragenden Bedeutung des Gutes Wohnen und der sozialökonomischen und stadtplanerischen Bedeutung der Immobilie.

Erwirbt ein kapitalmarktorientiertes Unternehmen bspw. einen großen Wohnungsbestand, so steht das Unternehmen im Spannungsverhältnis zwischen den Shareholdern und den Mietern, welche auch häufig durch Mietervereine ihre Stimmen bündeln. Andererseits ist die Kommune, welche nicht selten selbst Veräußerin der Wohnungen war, mit Ihren Vorstellungen und Meinungen zu berücksichtigen. Auch die aktuelle Diskussion um die Einführung von REITs in Deutschland spiegelt diese außergewöhnliche Position der Immobilie und der Wichtigkeit eines Stakeholder-Relationship-Managements wider.