Immobilienkaufmann/ Immobilienkauffrau
Grundlegendes
Der Immobilienkaufmann/ die Immobilienkauffrau stellt seit August 2006 den Ausbildungsberuf in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft dar. Mit der Neugliederung des Berufsbildes wurde auch die Bezeichung "Kaufmann/ Kaufrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft" ersetzt. |
bietet sich ein Einsatz in einem Wohnungsbauunternehmen oder einer Hausverwaltungen, sowie bei einem Bauträger oder bei Immobilienmaklern an. Auch bei Projektentwicklern können Immobilienkaufleute eingesetzt werden. Neben diesen direkten Beschäftigungen in der Immobilienwirtschaft, arbeiten auch in den entsprechenden Immobilienabteilungen von Kreditinstituten und Versicherungen teilweise Immobilienkaufleute. |
Lernfelder
Der Rahmenlehrplan enthält die Lernfelder und die Lernziele für die Berufsschulen, man kann durch diesen einen guten Überblick über die Themen gewinnen, die in diesem Berufsbild vermittelt werden.
Lernfelder | Zeitrichtwerte (Stunden im Ausbildungsjahr) |
1. Die Berufsausbildung selbständig mitgestalten. | 60 |
2. Das Immobilienunternehmen repräsentieren | 60 |
3. Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren. | 40 |
4. Wohnräume vermieten. | 60 |
5. Wohnräume verwalten und Bestände pflegen. | 100 |
gesamt im ersten Ausbildungsjahr | 320 |
Lernfelder | Zeitrichtwerte (Stunden im Ausbildungsjahr) |
6. Gewerbliche Objekte bewirtschaften. | 40 |
7. Grundstücke erwerben und entwickeln. | 60 |
8. Bauprojekte entwickeln und begleiten. | 100 |
9. Wohnungseigentum begründen und verwalten. | 80 |
gesamt im zweiten Ausbildungsjahr | 280 |
Lernfelder | Zeitrichtwerte (Stunden im Ausbildungsjahr) |
10. Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln. | 80 |
11. Immobilien finanzieren | 60 |
12. Gesamtwirtschaftliche Einflüsse bei immobilienwirtschaftlichen Entscheidungen berücksichtigen | 60 |
13. Jahresabschlussarbeiten vornehmen und Informationen zur Unternehmenssteuerung bereitstellen. | 80 |
gesamt im dritten Ausbildungsjahr | 280 |
Qualifikationen
Immobilienkaufleute sollen über Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen verfügen. Hierbei handelt es sich um Basisqualifikationen, die von allen Auszubildenden erworben werden müssen.
Es werden die folgenden Themenbereiche unterschieden:
Wahlqualifikationen
Wahlqualifikationseinheiten ergänzen diese Basisqualifikationen. Als Wahlqualifikationen stehen zur Verfügung:
1 Steuerung und Kontrolle im Unternehmen,
2 Gebäudemanagement,
3 Maklergeschäfte,
4 Bauprojektmanagement,
5 Wohnungseigentumsverwaltung.
Durch die verstärkte Internationalisierung der Immobilienwirtschaft, welche einerseits eine höhere Frequenz ausländische Kunden und Geschäftspartnern sowie eine intensivere Verwendung von englischen Fachbegriffen bewirkt, wurden auch Kenntnisse in einer Fremdsprache den Sollqualifikationen hinzugefügt.
Durch Ausbildung zum Immobilienkaufmann
Der übliche Weg einen Beruf zu erlernen, ist die Ausbildung in einem Betrieb im Rahmen des dualen Systems. Der interessierte Jugendliche kann sich bei Wohnungsbaugesellschaften oder -genossenschaften, Maklern, Bauträgern und Hausverwaltungen, sowie Projektentwicklern bewerben. Der Ausbildungsbetrieb mußte bisher über einen Ausbilder mit der Eignung nach der AEVO verfügen und in der Lage sein, die Fachkenntnisse zu vermitteln. |
das Abitur als Voraussetzung an. Es gibt allerdings auch eine Reihe von Unternehmen, die das Abitur nicht zur Bedingung machen. Ein Vorteil liegt auf der Hand: Der Auszubildende ohne Abitur wird den Betrieb nicht sofort nach der Ausbildung verlassen, um ein Studium zu beginnen. |
Durch Umschulung zum Immobilienkaufmann
Auch im Rahmen von Umschulungsmaßnahmen kann dieser Beruf erlernt werden. Das Angebot hängt von den örtlichen Arbeitsmarktverhältnissen ab. |
Die Bildungszielplanungen, d.h. die Aufstellung der Maßnahmen für die die Arbeitsagenturen Bildungsgutscheine ausstellen sind ebenso zu beachten. Im Internet (www.arbeitsagentur.de) kann die Bildungszielplanung eingesehen werden. Die Bildungsgutscheine werden dann für das festgelegte Bildungsziel, die maximale Bildungsdauer und den Bildungsort ausgestellt. Erhält der Kunde einen Bildungsgutschein kann er diesen bei einem Bildungsträger seiner Wahl einlösen. |
Durch Fortbildung zum Immobilienkaufmann
Im Rahmen von berufsbegleitenden Lehrgängen, die von einigen Bildungsträgern angeboten werden, kann man ebenfalls die Fachkenntnisse erwerben. Diese Variante richtet sich an Quereinsteiger, die auf anderen Weg Ihren Arbeitsplatz in der Wohnungswirtschaft gefunden haben. Prüfungstechnisch werden diese Teilnehmer als "Externe" bezeichnet. |
rechtfertigen. Da ein solcher berufsbegleitender Kurs in der Regel auf zwei Jahre verteilt wird, genügt es wenn zu Beginn des Lehrgangs eine praktische Tätigkeit in der Wohnungswirtschaft von vier Jahren ausgeübt wird. Eine Dauer für die Fortbildung wird vom BBiG nicht vorgegeben. In jedem Fall sollte vor Antritt der Fortbildung von der zuständigen IHK bestätigt werden, dass die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden. |
Abschlussprüfung vor der IHK
Die Abschlussprüfung besteht aus vier Bereichen.
1. Immobilienwirtschaft
2. Kaufmännische Steuerung, Dokumentation
3. Wirtschafts- und Sozialkunde
Diese drei Bereiche werden durch eine schriftliche Prüfung geprüft. Der vierte Bereich wird im Rahmen eines fallbezogenen Prüfungsgespräches abgenommen und wird aus den Wahlqualifikationen gewählt.
In der schriftlichen Prüfung sollen praxisbezogene Aufgaben oder Fälle gelöst werden.
Fach | max. Bearbeitungszeit |
Immobilienwirtschaft | 180 Minuten |
Kaufmännische Steuerung, Dokumentation | 90 Minuten |
Wirtschafts- und Sozialkunde | 90 Minuten |
Im Prüfungsgespräch soll der Prüfling ein fallbezogenes Fachgespräch führen. Hierzu wählt der Auszubildende eine von zwei Aufgaben, die ihm zur Wahl gestellt werden und dieselbe Wahqualifikation betreffen. Neben den Fachkenntnissen soll der Prüfling auch zeigen, dass er service-, |
ziel-, adressaten-, und situationsbezogen kommunizieren kann. Hierzu wird die Prüfung als Kunden- oder Teamgespräch gestaltet. |
Fachkraft oder Kaufmann/ Kauffrau
Von einigen Bildungsträgern werden auch Weiterbildungsmaßnahmen angeboten die als "Fachkraft der Immobilienwirtschaft" oder mit einer ähnlichen Bezeichnung tituliert sind. Hierbei handelt es sich um Angebote, die meistens nur auf |
ca. 12 Monate angelegt sind und ebenfalls ein mehrmonatiges Praktikum beinhalten. Die Lerninhalte orientieren sich an dem der Kaufleute, jedoch findet keine Prüfung vor der IHK statt. |