Das Management als Führungsaufgabe umfasst Entscheidungs-, Planungsprozesse, Steuerung- und Kontrollprozesse, die am Unternehmensziel ausgerichtet werden.
Gestiegener Kostendruck, Projekttermine, hohe Anforderungen in bezug auf Qualität und Leistung des Projektergebnisses reduzieren den Spielraum für Unvorhergesehenes und somit ist ein Ausgleich von Unplanmäßigkeiten kaum möglich. Das wachsende Missverhältnis zwischen der Reaktionszeit, die aufgrund der gestiegenen Komplexität der Unternehmen und ihrer Entscheidungsprozesse benötigt wird, und der abnehmenden Reaktionszeit, die tatsächlich zur Verfügung steht, erschwert die Unternehmensführung weiter.
Deshalb ist es notwendig praktikable Methoden zur Analyse und Behandlung von Risiken zu entwickeln.
Gerade durch den bewussten, kontrollierten Umgang mit Risiken können Wettbewerbsvorteile realisiert werden. Eine wichtige Voraussetzung, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, ist dabei die Fähigkeit des Unternehmens, das eigene Unternehmensrisiko als zusätzliche Steuerungsgröße zu begreifen, es zu operationalisieren und aktiv zu gestalten.
Im Gegensatz zu einem in der Praxis überwiegend anzutreffenden Mikromanagement von Einzelrisiken mit Hilfe von Insellösungen muss effektives Risikomanagement als Bestandteil eines integrierten Managementsystems verstanden werden.
Das Institut der Wirtschaftsprüfer bezeichnet Risikomanagement als „die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung“. Weiterhin ist Aufgabe eines effizienten Risikomanagement bestehende sowie zukünftige, potenzielle Risiken zu identifizieren, kontrollieren und zu steuern, sowie Maßnahmen vorzubereiten um rechtzeitig Gegenzusteuern um Unternehmensziele zu erreichen und Chancen zu nutzen. Risiken sollen kalkulierbar gemacht, das Informationsdefizit minimiert und durch eine Erhöhung des Informationsgrades |
bessere Beurteilung der Risiken und Chancen von Entscheidungssituationen ermöglicht werden.
Integriertes Risikomanagement
Ein integriertes Management des Unternehmensrisikos sollte Bestandteil des Gesamten Managementsystems sein, das alle Bereiche, Prozesse und Hierarchieebenen eines Unternehmens erfasst, da dies der effektivste Weg ist, die Risiken im Unternehmen zu verringern.
Ein im Management integriertes Risikomanagement erlaubt eine Ausrichtung auf die individuellen Zielsysteme und Interessengruppen eines Unternehmens und damit eine sorgfältige und fundierte Auseinandersetzung mit Ereignissen und Handlungen, die die Zukunft des Unternehmens beeinträchtigen können.
Chancen und Risiken des gesamten Unternehmensportfolios, Ergebnisbeiträge aller Produkte und Geschäftsfelder können effektiv bewertet und aktiv gesteuert werden. Interne oder externe Informationen können so aufgenommen und verarbeitet werden, dass unmittelbar eine angemessene Reaktion erfolgen kann.
Risikomanagement von Projekten
Wesentliche Aufgabe des Risikomanagement als Teil des Projektmanagements ist es, zur Reduktion von Unsicherheiten im Planungs- und Steuerungsprozess zur Erreichung der Projektziele beizutragen. Im Rahmen von Projekten werden Ziele i.d.R. durch Rahmenvorgaben für die Parameter Kosten, Termin, Leistung, technische Ausführung und Qualität repräsentiert.
Die Erreichung der definierten Projektziele wird durch die Erreichung von Teilzielen möglich. Das erste Teilziel: „Projektrisiken kalkulierbar machen“ bezieht sich auf die Minimierung des Informationsdefizits, und ermöglicht dem Entscheider eine bessere Beurteilung der Risiken und Chancen. Für das zweite Ziel, „Risikoausgleich innerhalb eines Projektes“, ist die Erfüllung des ersten Teilziels Voraussetzung, da ohne eine exakte Risikodokumentation bzw. -bewertung ein Risikoausgleich nicht möglich ist. Sollte eine Existenzgefährdung eines Unternehmens eintreten ist eventuell ein dem Risikomanagement einzelner Projekte übergeorderter Risikoausgleich anzustreben. |