Die Wirtschaftspolitik zielt darauf ab, die zyklischen Schwankungen des Wirtschaftsablaufs so zu beeinflussen, dass diese nicht zu extrem ausfallen. Im Stabilitätsgesetz von 1967 wurden vier Ziele festgehalten, die mit der Wirtschaftspolitik erreicht werden sollen:
1. Vollbeschäftigung 2. Preisniveaustabilität 3. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht 4. Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum
Diese Ziele werden auch als das magische Viereck bezeichnet. Ergänzt man diese um weitere Ziele, bspw. ein ökologisches Ziel oder die gerechte Einkommensverteilung, so wird aus dem Viereck ein Vieleck.
Die Vollbeschäftigung Vollbeschäftigung gilt als erreicht, wenn
- alle arbeitswilligen und arbeitsfähigen Personen - im gewünschten zeitlichen Umfang - entsprechend ihren persönlichen Voraussetzungen
eine Erwerbstätigkeit ausüben können.
Man unterscheidet bei der Arbeitslosigkeit verschiedene Formen:
Die saisonale Arbeitslosigkeit: bspw. in witterungsabhängigen Branchen wie dem Bauhauptgewerbe.
Die friktionelle Arbeitslosigkeit ist durch Fluktuationen auf dem Arbeitsmarkt bedingt und wird auch als Sucharbeitslosigkeit bezeichnet. Sie betrifft den Zeitraum zwischen dem Ende der einen Tätigkeit und der Aufnahme der neuen Tätigkeit.
Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht durch den Rückgang der |
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage während Rezession und Depression.
Die strukturelle Arbeitslosigkeit umfasst die Fälle der Arbeitslosigkeit, die durch den strukturellen Wandel der Wirtschaft verursacht wird.
Preisniveaustabilität Kann der allgemeine Preisanstieg auf ein sehr geringes Maß beschränkt werden, spricht man von Preisniveaustabilität. Gemessen wird das Preisniveau mit der Inflationsrate. Liegt diese bei ca. einem bis zwei Prozent, spricht man noch von einem stabilen Preisniveau.
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht bedeutet, dass zwischen den Leistungen, die die Volkswirtschaft für das Ausland erbracht hat und die aus dem Ausland empfangen wurden ein wertmäßiger Ausgleich herrscht. Dies hat Vorteile, da Leistungsbilanzüberschüsse u.a. bei festen Wechselkursen zu importierten Inflationen führen können.
Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum Ein volkswirtschaftliches Wachstum liegt vor, wenn in einer Periode mehr als in der vorangegangenen Periode produziert wurde. Ziel ist ein stetiges Wachstum, dies bedeutet, dass die Wirtschaft auf einem langfristigen Pfad wachsen soll und kurze extreme Wachstumsschübe auf Dauer eher zu vermeiden sind. Ferner soll das Wachstum angemessen sein, worunter man ein Wachstum versteht, das die anderen Ziele unterstützt. Ein sehr starkes Wachstum kann bspw. zu einer Steigerung des Preisniveaus führen und widerspräche damit diesem Ziel. Wirtschaftswachstum ist positiv, so führt es bspw. zu steigenden Staatseinnahmen, allerdings misst es nur monetäre Werte. Qualitäten wie Freizeit und Wohlbefinden werden hingegen nicht gemessen. |