Die Drei-Sigma-Regel findet man in der Statistik. Sie sagt aus, dass in einem Intervall von dem dreifachen der Standardabweichung plus und minus um den Mittelwert ca. 99% aller Merkmalswerte liegen. Dies gilt zumindest dann, wenn die Zufallsvariable normal verteilt ist.
Beträgt die Standardabweichung bspw. 4 und der Mittelwert 25, so liegen ca. 99% aller Werte zwischen 13 und 37.
Diese Erkenntnis kann angewendet werden, wenn eine Stichprobe auf deren „Genauigkeit“ überprüft werden soll.
Die Standardabweichung (Sigma) ist ein Maß für die Streuung einer Zufallsvariablen um deren Mittelwert.
Hat man eine Stichprobe genommen und möchte man deren „Qualität“ bestimmen, so kann man mit der Drei-Sigma-Regel die so genannten Ausreißer/ Rausfaller aussortieren, indem man alle Werte, |
die nicht innerhalb des Intervalls von 3 * Sigma um den Mittelwert liegen wegstreicht und aus den verbleibenden Werten erneut das arithmetische Mittel berechnet. Anschließend kann man wieder die Drei-Sigma-Regel anwenden. Dies kann so lange gemacht werden, bis keine Ausreißer/ Rausfaller mehr vorhanden sind.
Eine Schwachstelle ist jedoch die Standardabweichung selbst, da bei einer großen Standardabweichung die Drei-Sigma-Regel eventuell erfüllt wird und dennoch eine sehr starke Streuung der Werte vorliegt. Die Güte der Standardabeichung kann in deren Verhältnis zum Mittelwert gemessen werden. Ist dieses größer als 30%, ist die Stichprobe eher nicht zu gebrauchen. Im o. g. Beispiel käme man auf 16% (4/25), sodass die Stichprobe verwendet werden kann, sofern eine ausreichende Zahl von Werten ermittelt wurde.
Eine typische Anwendung dieser Verfahren in der Immobilienwirtschaft ist bspw. das Vergleichswertverfahren im Rahmen der Wertermittlung |